Inspiriert von der aktuellen Zusammenarbeit von myswitzerland und der Brauerei Locher zum Thema Quellen und angetrieben von meiner Neugier, konnte ich den Biermenschen einen Kreis auf meiner Wanderkarte entlocken. Eine runde Markierung dort, wo sich die Gätteri-Quelle befindet, die dem Quöllfrisch den Namen gegeben hat und die Brauerei mit klarem, reinem Quellwasser versorgt.
«Vom Seealpsee aus fliesst das klare Bergwasser den Schwendebach hinab. Versteckt zwischen Wanderweg und Bach findet sich zudem die Gätteri-Quelle, aus welcher das Wasser fürs Quöllfrisch gewonnen wird.» So steht es auf der entsprechenden Etikette vom Quöllfrisch hell und das ist alles, was an dieser Stelle zum Ort bekannt gegeben wird. Ich respektiere die Bitte der Biermenschen, nicht zu verraten, wo genau sich die Quölliquelle befindet. Man stelle sich vor, dieser friedliche Fleck würde zu einem Insta-Hotspot! Da wäre es vorbei mit der Ruhe, das reine, klare Wasser würde ständig aufgewirbelt und das Bier nie mehr dasselbe. Damit wäre nun niemandem gedient.
Von der Quelle…
Ich biege an der korrekten Stelle ab, finde einen Pfad, auf dem ich nicht allzu viele Farne verletze und stehe plötzlich auf einer Waldlichtung, höre ein musikalisches Tropfen und Plätschern. Die spätsommerliche Natur bietet ein grün-gelb-blaues Farbenspiel. Ein paar Schritte von der Quellfassung entfernt fliesst der Schwendebach, der Zufluss der Gätteri-Quelle ist von Steinen, Moos und Farnen verdeckt. Ich geniesse einige Zeit die Ruhe und die klare, saubere Luft, bevor ich mich wieder auf den Wanderweg begebe. DEN Wanderweg! Der Weg zum Seealpsee ist ja der Highway im Alpstein.
…zur Etikette
Beim Überholen, Kreuzen und Nebeneinandergehen erreichen mich Gesprächsfetzen in jeglichen dialektalen Varianten: «Whoa, es [der See] isch mega grüen. Voll schö!», «Isch scho chlii steil…», «Schatz, mach mal ein Foto: Die Berge sind so scharf und im See verschwommen gespiegelt…», «Beeindruckend!». Ich höre zu und bin ein wenig bewegt von der Faszination, die der Alpstein immer wieder ausübt. Nun aber genug der Heimatliebe. Wobei: Wenn ein Bier dieser Gegend entspringt, sie sich quasi einverleibt und aufgedruckt hat, dann ist diese Faszination bestimmt auch Teil vom Bier. Nicht nur deshalb mögen immer mehr Personen quer durch die Schweiz und darüber hinaus den Gerstensaft aus Appenzell.
Nach – wie ich finde – sportlichen 35 Minuten erreiche ich den Seealpsee, und der ist fast ebenso prägend wie die Quelle. Nicht nur Fans vom Appenzeller Bier nutzen den Ort, der auf der Etikette vom Quöllfrisch hell abgebildet ist, als Fotosujet.
Ein beliebtes Fotosujet, nicht nur bei Bierfans: Der Seealpsee.
Auch ich mache an diesem fantastischen Septembertag ein paar Social-Media-Fotos (siehe hier und hier), stärke mich mit einem ausgezeichneten Wurst-Käse-Salat und nehme den Rückweg unter die Füsse.
Farbliche Harmonie: Quöllfrisch an der Quelle Farbenspiel am Seealpsee
Wasserreichtum im Ursprungsgebiet
Sensibilisiert auf die Wasserthematik fällt mir auf, wie wasserreich der Alpstein tatsächlich ist: Bäche (Wasser), zig Brunnen (Wasser), Seen (Wasser), Nebelschwaden (Wasser), feuchter, rutschiger Boden (Wasser). Seid daher unbesorgt und lasst die Quelle weiter in Ruhe sprudeln. Dann brauen die Biermenschen in Appenzell noch lange ihr (und unser aller) Bier mit einem Wasser, dass vielleicht etwas mystischer ist als andere.
In einem anderen Berggebiet gedeiht derweil die Gerste
Ein gutes, reines Wasser allein macht jedoch noch kein Bier. Mein Blog-Partner alp hat in den vergangenen Monaten immer wieder die Bio-Braugerstenfelder im Engadin besucht. Erfahre in seinen Beiträgen mehr darüber, wie und wo der zweite Rohstoff des Appenzeller Biers wächst.
Zum Quellen-Wettbewerb von myswitzerland