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Vom Niederdorf zur Europa-Allee: Kleine Quöllfrisch-Beizentour in Zürich

Quöllfrisch unterwegs in der Stadt Zürich

Als Michael Weishaupt vor fünf Jahren als Aussendienstler der Brauerei Locher in Zürich anfing, war die Zwinglistadt für ihn Neuland. Nun ist er für viele Gastronom:innen ein gern gesehener alter Bekannter. Eine Runde durch drei Stadtlokale mit Getränken der Brauerei Locher.

Schon wieder schreiben wir den 26. Oktober 2023. Donnerstag. Die Zeit rinnt mir wie Sand durch die Finger. Am Wochenende dreht die Uhr auf Winterzeit. Und seltsamerweise ärgern mich immer noch Fruchtfliegen, die sonst in dieser Jahreszeit längst der Kälte verschwunden sind. Es ist viel zu mild, viele Experten rechnen damit, dass 2023 als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Annalen eingeht.

Michael Weishaupt und ich verabreden uns zum Apéro auf 18 Uhr im Kweer beim Predigerplatz im Zürcher Niederdorf. Er schicke mir die Koordinaten auf Whatsup. Ok., denn ich habe keine Ahnung mehr, wo man heutzutage so hingeht. Kweer, hm, von quer mit zwei ee? Ah, Kweer wie queer! Logo. Klar wie Regenbogenfahnen. Ich ahne auch schon, wo das sein könnte. Genau! Im Barfüsser, wo früher unzählige in schwarzes Leder gehüllte Schwule und Lesben unter dem schuhlosen Mönch ein- und ausgingen. A propos Mönch: Wisst ihr, wie der Filz erfunden wurde? Es heisst, ein Mönch auf Pilgerreise in Holzzoggeln hätte dringend etwas gegen seine schmerzenden Blasen unternehmen müssen. Als er an einer Herde Schafe vorbeikam, zupfte er Wolle aus deren Fell und polsterte damit seine Zoggel. Durch die Wärme, den Schweiss und die Reibung haben sich diese Wollbüschel zum allerersten Filz der Menschheitsgeschichte verfestigt. Wers glaubt, wird garantiert selig!

Es regnet, als ich unter meinem leuchtend gelben Knirps zur Bushaltestelle schreite. Und eigentlich hätte ich es wissen müssen: Vor lauter Baustellenstau und nicht bedienten Bushaltestellen hätte ich mich früher aufmachen müssen, um nicht zu spät zu kommen. Ich sags ja: Die Zeit rinnt mir durch die Finger.

Notizen aus prädigitalen Urzeiten

Mit einem Unterbruch von einigen Monaten lebe ich nun seit 1985 in der grössten Stadt der Schweiz, bei deren Erwähnung es so viele auf dem Land schon schüttelt. Nie wollten sie in diesem Hexenkessel leben, sagen viele. Aber für eine Shopping- und Ausgangstour ist Zwinglitown dann wieder gut. Ok., ich gebs zu. Auch ich brauchte rund zehn Jahre bis die Stadt zur Heimat geworden ist.

Natürlich war ich damals auch oft auf der Gass. Allerdings hat sich die Zwinglistadt von der eher griesgrämigen Polizeistunden-City zu einer All-around-the-clock-Festhütte gewandelt. Wie oft standen wir nach der Schliessung der Züri-Bar auf den Pflastersteinen vor der Tür und wussten nicht wohin. Die wenigen Orte, die noch offen haben durften, überstiegen unser Budget oder waren einfach nicht so unser Ding. Die bis zwei Uhr geöffnete Helvti schlug um Viertel vor Mitternacht einen Stutz auf die sowieso schon teure Stange drauf. Aber eigentlich war in Sachen Nachtleben schon eher tote Hose. Und auch die am 25. Oktober 1980 zum Kulturzentrum gewandelte, mittlerweile kulturell eher unauffällige Rote Fabrik musste mittels Jugendunruhen erkämpft werden.

Das hat sich grundlegend geändert. So um 1990 kam die Technobewegung in Gang und mit ihr schossen Clubs wie Pilze aus dem Dancefloor. Und die Streetparade wuchs von ihrer ersten Ausgabe 1992 mit beachtlichen 1’000 Leuten zum Riesenevent mit bis zu einer Million Besucher:innen (2018) aus aller Welt. Trotzdem finde ich nicht, dass man die Zürcher Techno-Kultur schon zum Weltkulturerbe erklären sollte. Aber das ist eine andere Geschichte, gell.

Pigalle Bar, Marktgasse 4, Zürich. Bild: Baugeschichtliches Archiv, 2011

Dazwischen lag die Rettung der Nachtschwärmerei in unzähligen illegalen Bars in Kellern von Wohnhäusern, besetzten oder leerstehenden Häusern und Industriegebäuden, die auf- und zugingen. Dort begründete sich auch der Erfolg des Appenzeller Vollmondbiers, einem der ersten Konzeptbiere der Schweiz (hier gehts zum Quöllfrisch unterwegs-Beitrag «So kommt der Vollmond in die Flasche»). Natürlich ohne Lüftungen in einer Zeit, als sogar Züge noch Raucherabteile hatten. Blauer Dunst allüberall. Auch in den legalen Restaurants. Noch brauchten die Wirte ein Wirtepatent, das ebenfalls in den 90er Jahren abgeschafft wurde. Manch einer sehnt es wieder herbei, angesichts des heutigen Beizenwildwuchses.

Bild: Annick Ramp / NZZ

Ich selbst jobbte im Restaurant Franziskaner (heute: Henrici), wo tonnenweise der berühmten, dreifarbigen Spätzli (weiss: natur; rot: Tomate; grün: Spinat) verdrückt wurden. Später wechselte ich dann in das alte Restaurant Schiffbau, das mit dem el Internacional und Felsenegg zu Viktor Bänzigers Gastwirterei gehörte; erzähl ich ein andermal. Obwohl im Franziskaner nur vier oder fünf Tische zu bedienen waren, musste man schnell sein. So seckelte ich oft ununterbrochen und war immer einen Tisch hintendrein. So verging die Arbeitszeit im Nu. Dass einige Stammgäste irgendwann die Stadtregierung bilden würden, war damals noch nicht abzusehen. Am liebsten aber war mir die Samstagmorgenrunde der Taubstummen: Ungestümes Diskutieren und fröhliche Lebendigkeit und Energie gingen vom Tisch aus, aber fast kein Ton war zu Hören. Nach der Arbeit landeten wir jeweils im legendären Pigalle mit dem wunderbaren Mosaik bzw. im darüber liegenden Schwulenclub T&M. Womit wir denn auch schon vor dem regenbogenbeflaggten Kweer stehen. Bitte eintreten!

Ah, stopp: Ich muss euch zuerst noch Michael Weishaupt vorstellen. Denn nach dem unterhaltsamen Abend merke ich, dass ich vergessen habe, ihn zu fotografieren. Nun klauen wir einfach das Bild von der neuen Appenzeller Bier-Website. In den Restaurants finde ich das Fotografieren ebenfalls heikel, denn trotz fotogeilen Instagramzeiten wollen sich nicht alle Menschen ungefragt im Internet wiederfinden. Ich versuche also, diskret zu sein und lichte Einrichtung und Eingang ab; dazu findet ihr auf der jeweiligen Website, die nötigen Infos. Und ebe: Me nämeds, wiäs chunt und mached öppis us dem, womer händ!

Michael Weishaupt, Verkaufsaussendienst Brauerei Locher

appenzellerbier.ch




Zuständigkeitsgebiet: ZH, Kreis 1, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, Teilgebiet ZH Unterland, rechtes Zürichsee-Ufer von Zollikon bis Meilen (Zollikon, Küsnacht, Erlenbach, Herrliberg, Meilen).

KWEER Café & Bar, Spitalgasse 14, 8001 Zürich

kweerbar.ch

Laut NZZ galt der legendäre Barfüsser als eine der ältesten Schwulenbars Europas. Und die Stadt Zürich schon früh als ein beliebter Begegnungsort für Nichtheteros aller Couleur. Nun heisst der total renovierte Laden also nicht mehr Barfüsser, sondern Kweer. Dafür nennt sich das näher am Hirschenplatz liegende Sushi-Restaurant «Barfüsser – Sushi Bar & Lounge». Eine verqueerte Welt, wie ich finde. Aber die Aufklärung naht. Geduld, Leute!

Aufgenommen am Montag darauf: Der regenbogenbeflaggte Eingang des Kweermit dem Barfüsser-Mönch.

Michael Weishaupt sitzt schon am spärlich bestetzten Tresen vor einem Leermond. Über ihm schwebt spinnwebig und totenkopfgrinsend die Halloween-Deko. Natürlich ist nicht mehr viel übrig von der rauchigen, oft überfüllten Kneipe mit vielen schrägen Typen (auch Frauen und Diversgeschlechtliche), die ich in meiner Erinnerung noch finde. Modern herausgeputzt präsentiert sich das am 22. September 2023 neu eröffnete «Kweer Café & Bar» der Betreiber Marco Uhlig und Samuel Rensing.

Das hybride Konzept lautet: Tagsüber ein Café, abends und nachts eine Bar. In der Pressemitteilung der Vermieterin Liegenschaften Stadt Zürich heisst es: Die neuen Betreiber, die unter sieben Bewerbungen den Zuschlag erhielten, beschreiben ihr Projekt so: «Mit ‹Kweer Cafe & Bar› wollen wir das langjährige Vermächtnis des historischen Barfüsser als queerer Safe Space wieder aufleben lassen und eine florierende Café-Bar für queere Menschen, Studierende, deren Freund*innen, Familien und Nachbarn mitten im Niederdorfquartier schaffen.» Also: Alle sönd willkomm!

Im vorderen Teil sitzen einige wenige Gäste, ein paar weitere hinter der verschiebbaren Wand im grösseren Teil, der mit einer Bühne aufwartet. Dort treten Künstler:innen der LBGTIQ-Community auf. Von 8 bis 17 Uhr wird das Lokal als Café-Bar geführt, mit ViKAFFEE-Take Away-Fenster. Wir befinden uns also schon im Bar-Modus. Ich bestelle eine Stange. Wir plaudern uns warm. Es ist angenehm ruhig, aber Michael sticht der Hunger. Also ziehen wir über den Hirschenplatz weiter in Richtung Central; vorbei am Platzhirsch-Haus mit der namensgeschützten «Barfüsser – Sushi Bar & Lounge».

Vorbei am Sushi-Barfüsser gehts Richtung Rheinfelder Bierhalle.

Rheinfelder Bierhalle, Niederdorfstrasse 76, 8001 Zürich

rheinfelderbierhalle.com

Noch sind die Tische nicht gedeckt: Die Rheinfelder Bierhalle um 11 Uhr morgens.

Nach einer der ältesten Schwulenkneipen Europas gehts nun also in eine der ältesten Bierhallen der Stadt: der seit 1870 existierenden Rheinfelder Bierhalle. Und, ja: Rheinfelden, wo das Bier mit dem roten Ziegelschloss herkommt. Nicht zu verwechseln mit dem andern immer noch existierenden Dörfli-Klassiker, dem «bluetige Duume» genannten Rheinfelder Bierhaus, wo man ebenfalls immer günstig und gut essen konnte. Auch die altehrwürdige Rheinfelder Bierhalle ist modernisiert worden, aber immer noch eine richtige Beiz der alten Schule.

Kaum stehen wir drin, streckt uns die Serviererin zwei fragende Finger entgegen. Wir nicken und sitzen schon am runden Tisch in Thekennähe. Die Speise- und Getränkekarte weist eine stattliche Auswahl an Getränken der Brauerei Locher auf. Auch das hat sich gewandelt: Viele Gaststätten führen einen bunten Strauss an Bieren und Getränken, um die unterschiedlichen Geschmäcker und Vorlieben zu bedienen. Was nicht läuft, fliegt aber wahrscheinlich auch schnell wieder aus dem Sortiment.

Zum Essen wähle ich klassisch das Schweins-Cordon-Bleu (Normalgrösse, nicht Jumbo-Jumbo) mit Pommes und ein offenes Appenzeller Säntis Kristall (Pilsener), das ich zuerst mit dem weit stärkeren, dunklen Schwarzen Kristall verwechselte. Der Aussendienstler kennt seine Produkte. Er selbst entscheidet sich für Poulet-Geschnetzeltes an Pfefferrahmsauce mit Spätzli und Gemüse, dazu ein Bschorle.

Der Laden brummt. Und je länger wir dasitzen, desto länger wird die Schlange der in und vor der Tür Wartenden. Hier verkehrt Kreti und Pleti quer durch Gesellschaft und Schichten. Touristen und Einheimische. Und unglaublich: Die routinierte Serviererin hat gar noch Zeit, lachend auf meine Sprüche einzugehen. Es geht tifig. Schlegel a Wegge. Fast so schnell wie serviert, ist Michaels Teller auch schon wieder leer. Ich bin mit meinem Teller gerade mal in der Hälfte. Er sei schon ein Schnellesser gewesen, kommentiert er zufrieden. Das Cordon-Bleu ist wunderbar knusprig, der Käse cremig, die Pommes genau richtig. Kurz: Qualität und Preis stimmen. Einziger Wermutstropfen ist der Lärmpegel. Wären wir zu dritt, wäre ein Gespräch recht schwierig.

Aufgehellt und unverraucht: Lustig auch die afrikanischen Schnitzereien auf der Fleischherkunftstafel.

Als ich mich irgendwann auf meiner Bank zurücklehne, trifft mein Hinterkopf auf einen Rücken. Dort lehnen Wartende an, die einen frei werdenden Platz in Aussicht haben, manche schon mit einem Glas in der Hand. Noch im Verlauf der gegenseitigen Entschuldigungen hockt der von meinem Hinterkopf Getroffene neben mir auf der Bank. Nennen wir ihn Werner. Ich tippe auf Bündner, er korrigiert: «Sargans». Also lag ich nicht nicht ganz falsch. Er ist schon ordli beschwingt, kommt mit seinen Mitarbeiter:innen von einer Berufsmesse. Wenn man einmal in Zürich sei, gehöre der Besuch der Bierhalle einfach dazu, so habe es schon der Vater eingeführt.

Irgendwann sagt er zu Michael: «Dich kenne ich von irgendwoher.» Auch der Angesprochene beginnt in seinem Hirnarchiv zu wühlen. Und als der Groschen fällt – bei wem zuerst, weiss ich nicht mehr so genau –, entlädt sich bei meinem Nachbarn Werner ein Vulkan. Wie besessen klopft er sein Gegenüber, so sehr, dass sich die indischen Touristen, die inzwischen mit uns am runden Tisch sitzen, Sorgen machen, es könnte sich um Streit handeln – und auch ich war mir zwischenzeitlich nicht ganz sicher, wie diese Euphorie einzuordnen sei: «Du bist doch der Schafseggel, der im Bett immer Rumpfbeugen machte!» Aha, Rumpfbeugen während die andern im Ausgang sind. Das bestätigt Michaels zuvor getätigte Aussage, er selbst sei nie der typische Beizengänger gewesen und sei dies auch heute nicht. Keine Barfly, also. Nun gehts aber richtig los. Werner spendiert ein Bier zur Feier des Wiedersehens und die beiden schwelgen in Veteranen-Erinnerungen, bis der Rheintaler zum Essen mit seinen Leuten an den Tisch gerufen wird.

Und so muss er damals ausgesehen haben: Michael Weishaupt (l.) betrieb mit seinem Kompagnon Diego Fässler (r.) in Appenzell die Szenebar Bar MountAIn . Bild: Tagblatt, 28.05.2013

Beim Schreiben gugusele ich mal nach dem Rumpfbeuger von früher. Und siehe: Er war von 2011 bis 2014 einige Jahre Mitbesitzer der Szenebar MountAin in Appenzell. Danach Ausbildung zum Lebensmitteltechnologen/Brauer bei der Brauerei Locher. Und nun seit fünf Jahren im Aussendienst. Nein, er vermisse den Schichtbetrieb überhaupt nicht, beantwortet er meine Frage, ob er das Brauen nicht vermisse.

Wir machen uns auf, um uns noch one for the road im Café Europa an der Europa-Allee zu genehmigen.

Café Europa, Europa-Allee,  Lagerstrasse 22, 8004 Zürich

cafeeuropa.ch

Grosse Fenster, unauffälliges Schild: Das Café Europa by night.

An der Europa-Allee fahre ich meistens möglichst schnell vorbei. Schon nach der Fertigstellung wurden dort im Sommer die heissesten Temperaturen der Stadt gemessen, was für einen Neubau zu Zeiten der immer hitziger werdenden Hitzesommer eigentlich ein Skandal ist. Sie hätten es wissen und vermeiden können müssen. Aber man bedauerte seitens der Bauherrschaft SBB nur mal, dass man die gesamte Fläche zugeteert habe. Ist allerdings längst nicht die einzige Bausünde, diese Totalversiegelung. Und irgendwie wechseln die Restaurants und Bars so oft, dass ich keinen einzigen Gaststubennamen nennen könnte, ausser dem immer noch geschlossenen Kulturhaus Kosmos, wo ich ab und zu hinging, um die Lage zu beobachten. Und nachträglich ist es ja einfach, aber es gab diverse Anzeichen, dass das nicht lange gutgehen würde. In irgendeiner längst umbenannten Technobar habe ich mal tief in der Nacht mit dem damaligen Pächter einen japanischen Whisky getrunken, fragt mich nicht, wie sie hiessen, die Bar, der vollmundige Besitzer und der japanische Whisky. Und auch nicht, welcher neue Laden sie ersetzt hat.

Café Europa by day.

Michael Weishaupt bestätigt: Das Gastrogewerbe ist extrem schnelllebig bzw. schnell eröffnend und schliessend. Ein Trend, den die auf- und zuploppenden temporären Pop-Up-Lokale zusätzlich anheizen. Und dann kam noch Corona dazu. Sogar das gut besuchte el Lokal an der Gessner-Allee kommt seit Corona nicht mehr auf die Umsätze wie davor. Zudem schliessen viele Gastrobetriebe, weil sie kein Personal finden. Oder sie kürzen ihre Öffnungszeiten aufgrund des gravierenden Personalmangels. Andere – wie das Café Europa – behelfen sich mit Apps wie Yoordi. Scan Order Pay: Man scannt einen QR-Code, bestellt und bezahlt mit dem Handy. Gebracht werden die Getränke dann tatsächlich noch von echten Menschen, aber auch das kann sich noch ändern, gell. Hauptsache, es gibt Appenzeller Bier!

Hohe, moderne Räume. Holz, Beton, Glas. Bistrotischchen. Ruhige Atmosphäre. Man kennt Michael Weishaupt. Das ehemalige UBS-Personalrestaurant wird nun von Szenegastronomen mit vier weiteren Lokalen betrieben (BreraGrazieGrand Café Lochergut, Raygrodski), von denen ich gerade mal noch das immer gut besuchte Lochergut kenne. Im Café Europa werden mediterrane Sharing-Plates, kreative Cocktails und teilweise auch laute Musik serviert. Und für perfektes Sommerfeeling sorgt der geräumige Innenhof mit Wasserspiel.

Ja, Michael Weishaupts Job wird nicht so schnell digitalisiert und schon gar nicht durch die vielbemühte KI ersetzt werden können. In diesem Geschäft braucht es Menschen als Ansprechpartner. Denn jede Gaststube stellt unterschiedliche Anforderungen. Jeder Betrieb kreiert ein anderes Universum für seine Gäste, verkauft spezielle Träume. Jedem Publikum seine Beiz! Bier und all die anderen Getränke der Brauerei Locher schmecken Menschen aus allen Schichten, Sparten und Geschlechterdiversitäten. Und sie werden in aller Gattig Lokalen an aller Gattig Lüüt ausgeschenkt. Ebenso bunt setzt sich die Artenvielfalt der Gastrobetriebe zusammen, die in Michael Weishaupts Zuständigkeitsgebiet liegen. Vertrauen und Einfühlvermögen ist wahre die Hintergrundwährung des gelernten Lebensmitteltechnologen und heutigen Aussendienstlers Michael Weishaupt. Und natürlich ein grossartiges, ehrliches Sortiment an Bieren und anderen Flüssigkeiten.

Obwohl der Abend noch jung ist, machen wir uns kurz nach 21 Uhr auf nach Hause. Aber wir werden das mit anderen Appenzeller Bier-Hotspots Downtown Zurich wiederholen. Und nächstes Mal gibts mehr Föteli.

En Schöne, gäll! Me gsehnd üs uf de Gass!

Hier gehts zu einer früheren Appenzeller Bier-Züri-Tour mit dem Vorgänger von Michael Weishaupt:

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