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Eröffnung in mehreren Phasen: Das neue Besucherzentrum Brauquöll

Der Tag der «stillen Eröffnung» des neuen Besucherzentrums ist gleichzeitig auch der letzte Arbeitstag der bisherigen Leiterin Esther. Eine Woche später begrüssen CEO Aurèle Meyer und Karl Locher geladene Gäste. Die erste Phase der Neueröffnung vom Brauquöll ist abgeschlossen.

Es ist ein denkbar schöner Tag für einen Neuanfang: Der erste und bis jetzt einzige Schnee liegt frisch über der Appenzeller Landschaft, der Himmel ist von einem hellen Blau, das es nur im Winter gibt. Wenige Wattewolken schmiegen sich an den Hohen Kasten, lassen die schneebedeckten Bergspitzen hervorblitzen, die Sonne scheint durch die grosse Fensterfront des soeben eröffneten Besucherzentrums. Das Team räumt ein und auf und freut sich über den neuen Arbeitsort. Obwohl dieser Tag ist auch ein Abschied: Esther, die langjährige Leiterin, verabschiedet sich heute von ihren Kolleginnen. Sie wird nach der Mutterschaftspause nicht mehr zurückkehren. «Schön, dass nun alles geklappt hat und der Laden eröffnet ist. Das ist ein guter letzter Arbeitstag», sagt sie in sichtlich aufgeräumter Stimmung. Die Umarmungen sind innig, dann fährt Esther davon. Die «Verbliebenen» – Franziska, Esterina und Silvia, die neu im Team ist – müssen sich am neuen Ort erst noch zurechtfinden, diskutieren über die Lagerorte der verschiedenen Produkte. «Die Abläufe sitzen natürlich noch überhaupt nicht», sagt Franziska. Das Team ist ebenfalls froh, dass der Umzug vorüber, der Laden nun offen «und so einladend» ist. Von der Unruhe und der Anspannung, die ein Umzug und Personalwechsel mit sich bringen, ist an diesem Tag wenig zu spüren.

Kaufen, «gwönderlen» und degustieren

Hier, einen Katzensprung vom Parkplatz Brauereiplatz entfernt, kaufen Appenzeller-Bier-Fans ab sofort ihre Lieblingsbiere ein, aber auch Fanartikel, Säntis-Malt-Whiskys und die brewbee-Produkte. Ausserdem gibt es zwei Neuerungen: Einerseits können geneigte Fans auf einem kleinen Rundgang durch die Schaubrauerei den Brauerinnen und Brauern über die Schultern und in die Gärpfannen schauen. Es riecht nach Hopfen, die Abfüllmaschine zischt und zuckelt, die Biermenschen gehen ihrer Arbeit nach – und alle dürfen daran teilhaben.

Eine weitere Neuheit ist der Zapfhahn mit acht verschiedenen Bieren, die in 1-dl-Gläsern degustiert werden können. Darunter auch vier der neuen «Locher Craft»-Biere, eine Reihe, die hauptsächlich für die Gastronomie entwickelt wurde und vor allem als Essensbegleiter eingesetzt werden soll. Über die Locher Craft Biere erfahrt ihr demnächst mehr in diesem Blog. Zurück ins Brauquöll…: Backsteinwände, weisse Keramikplättli hinter der Bar, Retro-Glühbirnen, die an langen Kabeln von der Decke hängen, viel Holz und Metall: Das neue Besucherzentrum ist modern, im Industrial Chic und erinnert mich an Brauereien in Grossbritannien, in denen ich nachmittagelang verweilt bin. Mir gefällt der Raum: Er ist hell, einladend, gemütlich und die geräumigen Gänge vor den Regalen kein Vergleich mit den Platzverhältnissen im alten Laden.

Phase eins von mehreren

«Gut Ding will Weile haben», sagt Karl Locher an der offiziellen Eröffnungsrede eine Woche später. Dass es eine «Eröffnung in mehreren Phasen»sei, ergänzt CEO Aurèle Meyer. Der Rundgang und der neue Laden seien der erste Schritt in Richtung Erlebnisbrauerei. Der zweite, die Brauwelt, in der nicht nur die Geschichte der Brauerei Locher, sondern auch das Universum Bier erlebt werden kann, wird zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet. Das altehrwürdige Haus am Brauereiplatz wird laufend renoviert und fürs Publikum geöffnet werden.

Lebhaft, heiter und geschäftig

Ein Monat ist vergangen. Höchste Zeit, dem Brauquöll-Team einen weiteren Besuch abzustatten. Leicht verträumt betrete ich den Laden und werde von einem emsigen Gewusel, fröhlichem Gelächter und einer lebhaften Geschäftigkeit überrascht. Ich höre mindestens drei verschiedene Sprachen. Der Laden brummt. Aline ist nach ihrem Ski-Unfall zurück, schlängelt sich durch die Menschen und strahlt: «Ist doch toll, wenn es so läuft!» Sie teilt sich die Leitung des Besucherzentrums seit Anfang Jahr mit Silvan, einem «Osswärtigen», der eine riesige Leidenschaft für (Appenzeller) Bier mitbringt. Portrait folgt.

Auch die Besucherinnen und Besucher erfreuen sich am offenen Laden, packen Bier in ihre Körbe, zeigen ihren Gästen das Lieblingsbier, machen zwischendurch Pause auf den Hockern, lassen sich beraten und probieren gerne das eine oder andere Bier. Ein Treffpunkt für Touristen, Bierfans aus der Region und Souvenirjäger. Phase eins ist erfolgreich gestartet, würde ich meinen.

Degustationen für Einzelpersonen und Gruppen
Jeweils am Donnerstag (ausgenommen an Feiertagen) findet um 10.15 Uhr eine Bier-Degustation für Einzelpersonen (ab 16 Jahren) statt. Auch für Gruppen gibt es verschiedene Degustationen – auf Anfrage. Die Degustationsmüsterli sind kostenpflichtig, um die Gastronomie nicht zu konkurrenzieren. 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Fischer Monika

    Lese nicht was eine Führung für Gruppen kostet

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